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30. Januar 2019
 
Distrikt-Rotary-Benefiz: Fest der Stimmen

Opernpremiere beim renommierten Festival Rossini in Wildbad am 9. Juli, 19.40 Uhr: „Ciro in Babilonia“

Anna-Rita Gemmabella

40 gute Premierenplätze für 50 und 55 Euro für Rotarier reserviert – 10 Euro pro Karte gehen in Absprache mit dem neuen Governor für ein Hilfsprojekt an den Distrikt 1830.


Bitte umgehend anmelden (siehe unten)!


Die szenische Hauptproduktion des diesjährigen Festivals ist Rossinis frühe Oper „Ciro in Babilonia“ (Kyros in Babylon). Bezeichnet wird es als Dramma con cori, das Libretto stammt von Francesco Aventi, die Uraufführung fand 1812 im Teatro comunale in Ferrara statt. Die Ausführenden sind Anna-Rita Gemmabella, Luisa Islam-Ali-Zade, Ricardo Botta u.a.. Es dirigiert Antonino Fogliani, die Inszenierung liegt in den Händen von Annette Hornbacher, das Bühnenbild stammt von Siegfried Mayer. Aufgeführt wird eine revidierte Fassung nach zeitgenössischen Manuskripten von Urs Schaffer.


„Ciro in Babilonia ossia La caduta di Baldassare” (Kyros in Babylon oder Der Fall des Belsazar) zählt zu Rossinis ungewöhnlichsten Schöpfungen. Zwar handelt es sich um die erste, ernste Oper des Komponisten aus Pesaro, doch viele ihrer Musikstücke sind der schrillen Opera buffa „L’equivoco stravagante“ entlehnt, die gleich nach ihrer Erstaufführung verboten worden war. Die Verwendung heiter beschwingter Musik für einen  ernsten, sakralen Textes wirkt mitunter wie ein grimmiger Kommentar des Komponisten. Stendhal, der dichtende Zeitgenosse Rossinis, bezeichnete die Musik als „anmutig“. Im Mittelpunkt dieses biblischen Dramas um die düstere Prophezeiung und den Untergang Belsazars (Baldassare) steht ein makabres Fest, dessen Gipfel die blasphemische Schändung heiliger Kultgefäße bildet, die Baldassare aus dem Tempel in Jerusalem geraubt hat. Voll grausamer, ja entsetzlicher Wendungen ist die Geschichte der gefangenen Amira und ihres Gatten, des persischen  Feldherrn Ciro (Kyros), der sich als Botschafter verkleidet in die feindliche Hauptstadt einschleicht. Historisch geschah das um 539 v. Chr., als die Perser unter Kyros Belsazar besiegten.


Rossini hat später den Eindruck zu erwecken versucht, als sei das zu seinen Lebzeiten vielfach gespielte Werk von Anfang an ein Fiasko gewesen. Seine jüngst veröffentlichten Familienbriefe belegen, dass dies keineswegs zutrifft und die Premiere vielmehr sehr positiv aufgenommen wurde. Berühmt geworden ist vor allem eine Anekdote: Eine Nebendarstellerin der Premiere hatte eine höchst unausgewogene Stimme ohne Liebreiz, doch Rossini entdeckte einen schönen Ton in ihrer Skala und schrieb der dankbaren Mezzosopranistin eine ungemein erfolgreiche Arie auf diesen einzigen Ton. 
In neuerer Zeit wurde Ciro nur einmal aufgeführt und hat – nicht zuletzt wegen der spannungsvollen Kombination von Musik und Libretto - eine Neubewertung verdient. Schon bei der Uraufführung sorgten hervorragende Solisten für einen großen Erfolg, etwa Rossinis erste Primadonna Maria Marcolini in der Hosenrolle des Ciro, Elisabetta Manfredini als Amira und der Tenor Eliodoro Bianchini als Finsterling Baldassare.  Die Sängerpartien sind von höchstem Anspruch und verlangen Musiker, die „spitze“ sind. Anna-Rita Gemmabella verfügt über eine der großartigsten, klangfarbenreichsten und präsentesten Stimmen des Belcanto-Genres. Sie will in der Titelrolle des Ciro an ihren letzten Triumph in einer  Hosenrolle in Wildbad (Calbo 2002) anknüpfen. Auch Publikumsliebling Luisa Islam Ali-Zade (Anna, Isolier 2002) ist als begnadete Bühnendarstellerin in bester Erinnerung.


In einem Alter, wo andere gerade ihr Studium abschließen, ist der 1976 in Messina geborene Dirigent Antonino Fogliani schon auf dem besten Wege, eine internationale Karriere als bedeutsamer Operndirigent zu verwirklichen. In Bologna studierte er Klavier und Komposition, am Verdi-Konservatorium in Mailand Dirigieren. Ausführlichen Kontakt unterhält er mit dem italienischen Maestro Gianluigi Gelmetti (früher RSO Stuttgart), bei dem er nicht nur Meisterkurse besucht, sondern mit dem er bereits gemeinsame Produktion in den ersten Häusern Europas realisiert: Rom, Venedig, Turin, London und München. Ebenso arbeitete er mit Alberto Zedda an der Rossini-Akademie in Pesaro. Von den Orchestern in Mailand, Siena, Sofia, La Coruna, Parma und Santiago de Chile erhielt er Einladungen. Als Orchesterdirigent  gewann er mehrere bedeutende Preise in seiner Heimat, so im Jahr 2000 an der Accademia Chigiana und im folgenden Jahr erhielt er den Premio Marinuzzi für junge Dirigenten in San Remo. Jüngste Erfolge als Operndirigent feierte er mit Rossinis „Le Comte Ory“ an der Pariser Oper, mit Donizettis „Don Pasquale“ in Rom  und mit seinem „Ugo, Conte di Parigi“ an der Mailänder Scala. Weitere Verpflichtungen führten ihn an die Opernhäuser nach Lüttich, Neapel, ferner an das Pult des Sydney Symphony Orchestra und des städtischen Orchesters von Bologna.


In Wildbad spielt erstmals die Württembergische Philharmonie Reutlingen, die gute Opernerfahrungen besitzt und deren Formkurve in den letzten Jahren beständig nach oben gegangen ist.


Weitere Informationen unter www.rossini-in-wildbad.de


Rotarische Kartenbestellungen unter Telefon 07033/694687 oder
penso-pr at t-online.de  (Ulrich Köppen, RC-Böblingen/Schönbuch). Freund Köppen hat ein Büro für PR und Öffentlichkeitsarbeit und betreut u.a. auch das Opernfestival, das – obwohl von intimem Charakter - zu den renommiertesten seiner Art in Europa gehört. Er wird natürlich selbst vor Ort sein und Präsenzkarten - nach Anmeldung - verteilen (!).


Parkempfehlung: Parkhaus Kurzentrum, erreichbar über die Mittelausfahrt des innerstädtischen Straßentunnels, ÖPNV: Stadtbahn S 6, 18.47 Uhr ab Pforzheim


Autor: Ulrich Köppen

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