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Governorbriefe 2019-2020  
 
Briefkopf Governor Jörg Wolff


Governorbrief Juni 2020

Liebe rotarische Freundinnen, liebe rotarische Freunde,

das rotarische Jahr 2019/20 ist wie im Flug vergangen. Aber es ist weitgehend anders verlaufen, als wir alle, vor allem aber ich, es uns vorgestellt hatten. Einmal mehr hat sich bestätigt: Geschichte ist nicht vorgezeichnet, sie ist auch nicht vorhersehbar. Sie ist voller Überraschungen – so durch den Ausnahmezustand der Coronapandemie auch in der geordneten Begrenztheit unseres Distrikts. Trotz aller Verunsicherungen sind die meisten Clubs nicht in Verzagtheit verfallen, unsere Mitglieder haben sich nicht ins Private abgesetzt. Im Gegenteil: Die Clubs haben selbstbewusst reagiert und nach und nach ihren Betrieb wieder aufgenommen – nicht nur die Meetings in unterschiedlichen Formaten, sondern trotz aller Schwierigkeiten auch eine erstaunlich vielfältige regionale und internationale Gemeindienstarbeit, die sich kraftvoll der Coronahilfe verschrieb.


Dies hat mich sehr gefreut, und wir können stolz darauf sein. Denn es zeugt von einer ungebrochenen Vitalität des rotarischen Lebens im Distrikt – trotzdem wir derzeit in eigenartigen Welten leben und wir doch unsere Ziele, Projekte und unsere Energie stark aus dem persönlichen Kontakt beziehen.


Allerdings sind in den letzten Monaten viele Gewissheiten verschwunden. Dies liegt nicht nur an den langsam deutlich werdenden wirtschaftlichen Verwerfungen der Pandemie, sondern auch an den rasanten gesellschaftlichen Veränderungen, Stuttgart ist dafür ein aktuelles Beispiel, und den Verlagerungen der weltpolitischen Gewichte bei gleichzeitig verschärfter politischer Systemkonkurrenz. Auch die Bindekraft der Europäischen Union hat deutlich nachgelassen, Zweifel im Innern werden auch von außen geschürt.


Wir spüren, dass vor diesem Hintergrund auch für Rotary, für unsere Clubs neue Herausforderungen entstehen. Denn die Zukunft dürfte weit offen sein. Ihr Verlauf hängt jedoch davon ab, was wir und viele andere tun und tun werden, so schwierig das im Einzelnen auch sein mag. Die Zukunft von Rotary wird jedoch, stärker als uns bewusst ist, mit der Frage unserer gesellschaftlichen Wahrnehmbarkeit und unserer gesellschaftlichen Relevanz verbunden sein.


Udo Di Fabio, Rotarier im RC Bonn-Kreuzberg, einer der bei unserer (leider abgesagten) Distriktkonferenz vorgesehenen Redner, schrieb kürzlich, dass unsere Gesellschaft volatiler werde und an Gewissheiten verliere, ohne bereits neue an ihre Stelle setzen zu können. Er verwies dabei auf den „Verlust von Orientierung stiftenden Gemeinschaftskräften“. Freund Stephan Schlensog, RC Reutlingen-Tübingen-Nord, hat im vergangenen November beim Präsidententreffen darauf hingewiesen, dass unsere rotarischen Werte, wie sie sich in den vier Prüffragen manifestieren, eine Selbstverpflichtung darstellen, nicht nur im Umgang miteinander, „sondern auch und vor allem als Ausdruck unserer Verantwortung als Rotarier für Gesellschaft und Welt“. Dem ist voll zuzustimmen. Orientierung zu bieten, Verantwortung zu übernehmen und Stellung zu beziehen, sind wir das nicht unseren Werten schuldig?


Bei meinen Clubbesuchen habe ich die Rolle unserer rotarischen Werte im Selbstverständnis der Clubs zum Thema gemacht und die Frage eingeschlossen, ob Rotary mit seiner gebündelten Kompetenz sich denn nicht mehr öffnen, mit öffentlichen Plattformen in die Gesellschaft hinein wirken und damit nicht „politischer“ werden müsse. Die DIKO in Heidenheim wollte all diese Überlegungen mit dem Panel „Rotary in einer sich ändernden Welt – Was bedeutet das für unsere Clubs?“ intensivieren und den anspruchsvollen Versuch wagen, eine breite distriktinterne Debatte zu initiieren – unter Einbezug der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und internationalen Entwicklungen.


Das Selbstverständnis, die Wahrnehmbarkeit und die Relevanz von Rotary: Die Diskussion darüber ist weiterhin von großer Bedeutung. Ja, sie wurde durch Covid 19 sogar noch verstärkt. Daher hoffe und wünsche ich, dass sie über dieses rotarische Jahr hinausgetragen werden kann. Wir kommen nicht umhin, uns diesen Herausforderungen zu stellen – vor allem, wenn wir uns in einer Übergangssituation mit vielen Unwägbarkeiten befinden. Das können wir, denn der Wandel ist gestaltbar. Und dazu können unsere Clubs, mit all der in unseren Reihen vorhandenen Kompetenz nach innen und außen beitragen. In meiner einjährigen Amtszeit habe ich gelernt: Wir können uns mehr Verantwortung zutrauen!


In diesem Zusammenhang komme ich noch einmal auf die in mehreren meiner Governorbriefe erwähnte Überprüfung der Clubstrukturen zurück. Wir alle wissen, wie störend manchmal strukturelle Ungleichgewichte für einen reibungslosen Ablauf im Club sein können. Dazu hat der RC Stuttgart auf der Grundlage der SWOT-Analyse in diesem rotarischen Jahr Gruppendiskussionen über fünf Schwerpunktthemen durchgeführt, die sich mit seiner Zukunft befassten. Die Ergebnisse geben konkrete Hinweise darauf, wie und auf welche Weise ein Club seine in- und externe Relevanz verbessern könnte. Mit Einwilligung des Präsidenten von RC Stuttgart habe ich den Bericht angehängt, da er sich gut als Referenzmodell eignet.  


Sie werden sich erinnern, dass ich immer wieder die Bedeutung eines stabilen Europas für uns Rotarier betont habe. PDG Jan Wagner und ich haben uns in den letzten Monaten bemüht, trotz aller coronabedingten Verzögerungen die in einem früheren Governorbrief angedeutete Idee einer distriktbasierten europäischen Zusammenarbeit zu konkretisieren. Sie basiert auf der Grundlage der bereits bestehenden Clubpartnerschaften zwischen unserem Distrikt 1830, dem lombardischen Distrikt 2042 und den dabei entstandenen rotarischen Freundschaften. Es ist nunmehr vorgesehen, im April 2021 am Comer See ein „Multilateral Rotarian Forum“ durchzuführen, wenn möglich auch mit französischer und polnischer Beteiligung.


Ich freue mich ebenfalls, dass unser überjähriges Distriktprojekt einen sehr positiven Verlauf genommen hat. Ziel von DGE Thomas Christ, dem Vorsitzenden des Arbeitskreises Wasser Hans Mehlhorn und mir war am Anfang des rotarischen Jahres, einen Großteil der Clubs in unserem Distrikt für dieses Projekt zu begeistern. Bis jetzt haben sich insgesamt 45 Rotary Clubs bereit erklärt, sich an dem Projekt mit insgesamt knapp 123.000 Euro zu beteiligen! Das zeigt: Gemeinsam können wir im Distrikt auch Großes bewegen! Mein Dank gilt den teilnehmenden Clubs für diese Unterstützung sowie dem Team im Arbeitskreis „Wasser“ für die Überzeugungsarbeit bei ihren Besuchen in den Clubs. Durch diesen Erfolg motiviert haben sich übrigens die Rotary Clubs in Indien ebenfalls stark für dieses Projekt engagiert, so dass nunmehr ein Großprojekt mit einem Gesamtvolumen von knapp 400.000 Dollar bei der Rotary Foundation (TRF) beantragt werden konnte.


Ich habe vor einigen Tagen im Parkhotel in Leinfelden-Echterdingen einen kleinen Kreis von 9 Rotarierinnen und Rotariern zu einem Vin d’Honneur eingeladen, um sie für besondere Leistungen und Verdienste mit einem PHF zu ehren. Jeder Governor kann sich glücklich schätzen, engagierte Freundinnen und Freunde im Distrikt an seiner Seite zu wissen. Daher ist es ein schöner Brauch, am Ende eines rotarischen Jahres dies auch zu würdigen. Die Geehrten waren: Alexander Völker, RC Reutlingen-Tübingen, PHF+7; Hans Pfarr, RC Ebingen-Zollernalb, PHF+6; Bernhard Kulisch, RC Stuttgart-Solitude, PHF+3; Stefan Werner, RC Aalen-Limes, PHF+2; Immo Eberl, RC Ellwangen, PHF+2; Dieter Berg, RC Stuttgart-Solitude, PHF; Stephan Schlensog, RC Reutlingen-Tübingen-Nord, PHF; Erik Fischer, RC Stuttgart-Fernsehturm, PHF; Claudia Lichtwer, RC Aalen-Limes, PHF.


Letztlich ist vom rotarischen Jahr 2019/20 noch zu vermelden, dass drei Clubs Jubiläen feierten: Sein 30-jähriges Charterjubiläum konnte am 29. Februar der Club Reutlingen-Tübingen-Süd begehen, der Club Backnang-Marbach sein 40-jähriges Charterjubiläum am 1. Februar. Das 50-jährige Charterjubiläum des Club Pforzheim-Schlossberg am 9. Mai fiel Covid 19 zum Opfer. An den ersten beiden Jubiläumsfeiern, die in einem sehr netten und würdigen Rahmen verliefen, konnte ich teilnehmen. Freud und Leid liegen auch bei Rotary nahe beieinander. So mussten wir in meinem rotarischen Jahr von vier Pastgovernorn Abschied nehmen: Edgar Scherer (DG 1992/93), Berthold Schwemmle (DG 1994/95), Paul-Josef Zeisler (DG 2000/01) und Klaus Richter (DG 2006/07).


Liebe rotarische Freundinnen und Freunde, am Ende meines letzten Governorbriefes möchte ich allen Rotarierinnen und Rotariern danken, die mir Vertrauen geschenkt und mich als Governor auf verschiedene Weise unterstützt haben. Bei meinen Clubbesuchen bin ich immer ausgesprochen herzlich aufgenommen worden und fühlte mich willkommen. Dankbar bin ich für die fruchtbare und faire Zusammenarbeit mit den Präsidentinnen und Präsidenten der Clubs, den Vorsitzenden und Mitgliedern der Distriktausschüsse, den Mitgliedern des Distriktbeirats und allen Assistant Governors. Wichtig war auch die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Marion Hauser und vor allem Sabine Hemker, wofür ich ebenfalls danke.


Mein Dank gilt besonders auch jenen, die mich am Anfang ermutigt haben, das Amt des Governors anzunehmen und mich dann mit Zustimmung begleiteten. Darin eingeschlossen ist mein eigener Club, dem ich seit vielen Jahren sehr verbunden bin, die Governorstafette, besonders Jan Wagner, und alle Past Governors. Ohne sie hätte ich mein Amt nicht ausführen können. Sie haben mir zum Verständnis verholfen, dass nicht nur die Welt, sondern manchmal auch Rotary voller Widersprüche steckt.


Das Erlebnis der rotarischen Freundschaft, das Kennenlernen vieler beeindruckender rotarischer Freundinnen und Freunde, der Zusammenhalt der rotarischen Gemeinschaft und überall im Distrikt die spürbare ganz besondere rotarische Gesinnung, das war eine der beglückendsten und eine mich stärkende Erfahrung meiner Amtszeit. Ich bin zutiefst dankbar dafür.


Der vorletzte Satz gilt meinem Nachfolger Thomas Christ. Er tritt sein Governoramt in nicht einfachen Zeiten an. Aber er hat Rotary schon lange auf vielfältige Weise gedient und hat seine Spuren hinterlassen. Ihm möchte ich für sein neues Amt Mut, Geduld, Freude und Schaffenskraft zusprechen und ihm viel Erfolg wünschen!


Liebe Rotarierinnen und Rotarier, Ihnen wünsche ich auch im neuen rotarischen Jahr 2020/21 alles Gute, viel Erfolg und vor allem viel Freude, Vergnügen und fröhliche Stunden in den Clubs. Und wenn Sie manchmal etwas gereizt sein sollten, begegnen Sie Rotary mit heiterer Gelassenheit und tatkräftiger Zuversicht!


Mit herzlichen rotarischen Grüßen


Ihr Governor
Jörg Wolff


Anlage


Veranstaltungskalender für Distrikt 1830


10.10.2020
Präsidententreffen in Neresheim

20.10.2020
Projekt Redezeit 1830 in Aalen

03.11.2020
Projekt Redezeit 1830 in Heilbronn

07.11.2020
Foundationseminar in Leinfelden-Echterdingen
Workshop Öffentlichkeitsarbeit in Leinfelden-Echterdingen
Treffen der Berufsdienstbeauftragen in Leinfelden-Echterdingen


14.11.2020
Treffen der Wasserbeauftragten

25.11.2020
Projekt Redezeit 1830 in Pforzheim

05.12.2020
Rotary Forum in Stuttgart


 


 



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