Liebe rotarische Freundinnen und Freunde,

das neue Jahr 2020 ist fast schon wieder vier Wochen alt. Jeder von uns hat es auf seine Weise begonnen –sicherlich mit Zuversicht, aber auch mit einer gewissen Nachdenklichkeit angesichts der vielen ungelösten Krisen, Probleme und Fragen in unserer Welt. Für mich stellten um Mitternacht des Jahreswechsels die 108 Gongschläge der Mönche in den traditionellen Tempeln in Tokio das Beispiel einer beeindruckenden Harmonie dar, welche auch die tausenden Japaner trotz stundenlangen Wartens in ihrer wohlgesitteten, disziplinierten und freundlichen Art ausstrahlten. Wer solche Erfahrungen machen durfte, dem fällt es leicht oder doch wenigstens leichter, in der Verschiedenheit und Einzigartigkeit von Ländern, Menschen und Kulturen das Gemeinsame und Verbindende zu suchen und oft auch zu entdecken. Er lernt das Fremde zu schätzen und, so habe ich es erlebt, das Eigene auf eine ebenso bereichernde Weise neu zu sehen und zu achten. Das entspricht dem Grundgedanken von Rotary, das Verbindende und dasGemeinsame, unsere zeitlosen Werte, als Rotary International weltweit zu leben und global zu fördern. Viele jährliche Mottos der Weltpräsidenten der letzten Jahrzehnte gingen darauf ein. Dazu gehört auch die von Mark Daniel Maloney formulierte Vision von RI, die ein wesentlicher Inhalt bei meinen Clubbesuchen war: „Wir sehen eine Welt, in der Menschen gemeinsam beginnen, nachhaltige Verände-rungen zu schaffen – in allen Ländern, in unserer Nachbarschaft und bei uns selbst." Und dazu, liebe rotarische Freundinnen und Freunde, brauchen wir engagierte Rotarier!

Ein bewundernswertes Beispiel des „Service above Self" wurde vor kurzem in einem Club des Distrikts gewürdigt. Nach sieben Einsätzen als Zahnarzt in Nepal in den Jahren 2012 bis 2019 mit den German Rotary Volunteer Doctors nahm ein Rotarier aus Altersgründen Abschied von seinen ehrenamtlichen Einsätzen. Dank seines persönlichen Engagements, mit eigenen finanziellen Zuwendungen und großzügigen Spenden seines Clubs hat er nicht nur über die Jahre hinweg unzählige Patienten betreut, sondern auch mitgeholfen, die medizinische Infrastruktur seines Einsatzgebiets ganz wesentlich zu verbessern. Bei Naturkatastrophen konnte er schnell und zügig die Not der Bevölkerung durch von ihm initiierte Hilfsprojekte mit Unterstützung seines Clubs lindern. Ein ausgesprochen erfolgreiches Projekt! Er habe, so berichtete er, in all den Jahren tolle Erfahrungen gemacht, vielen Menschen helfen können und unglaublich herzliche Dankbarkeit zurückbekommen. Liebe rotarische Freundinnen und Freunde, dies ist nur ein Beispiel von vielen, die ich bei meinen Clubbesuchen kennenlernen durfte. Ja, viele solcher Projekte werden von allen Projekten Zuhause oder in der Ferne auf unterschiedliche Weise durchgeführt. Um sie werden nicht viel Worte gemacht. Sie zeigen und beweisen aber, dass unser Distrikt für eine bessere Welt steht und darauf können wir stolz sein! Oder anders ausgedrückt: In unserem rotarischen Service verbinden wir das Nützliche mit dem Angenehmen: Es ist die Verbindung zwischen der Bereitschaft und der Fähigkeit Gutes zu tun, sich einzusetzen für die Belange anderer – und dabei gleichzeitig selber Gutes für sich selbst zu erfahren und zu erleben.

Eine ganz andere, aber genauso charakteristische Seite von Rotary haben 320 Rotarier aus allen Teilen des Distrikts beim vergangenen 5. Rotary Ball der Stuttgarter Rotary Clubs erlebt. Rotary zeigte Freundschaft, Herz und Freude! Die geschmackvoll und festlich geschmückte Alte Reithalle war voll und das war gut so. Denn dadurch ergab sich der unerwartet hohe Benefizerlös, der den Projekten der Rotary-Stiftung Stuttgart zu Gute kommt: Freundschaft erleben – Gutes tun! Dank der wunderbaren Gastgeber mit ihrer effizienten und kompetenten Organisation genossen die Teilnehmer einen ganz entspannten, abwechs-lungsreichen, anregenden, wunderschönen Ballabend in rotarischer Freundschaft, der in Anbetracht des Mottos „Rotary tanzt" auch von einer sehr sympathischen Ausgelassenheit über Mitternacht hinaus geprägt war. Und so viele attraktiv-charmante Damen wie an diesem Abend sind sonst bei rotarischen Anlässen nicht oft zu sehen. Rotary trägt zwar den Geist der Aufklärung in sich, tut sich mitunter aber immer noch schwer, diesen in eine größere Anzahl von Rotarierinnen in den Clubs umzusetzen!

Vor einigen Tagen ging eine Mitteilung von TRF mit einer Videomessage von Bill Gates ein, dass Rotary und die Bill & Melinda Gates Foundation die gemeinsame Fundraising-Partnerschaft verlängert haben: „Die Gates Foundation wird weiterhin Spenden bis zu 50 Millionen jährlich an das Rotarys PolioPlus-Programm im Verhältnis 2:1 bezuschussen." Wie Sie wissen, hat Rotary bei der Bekämpfung von Polio eine großartige Leistung erbracht und findet dafür auch weltweit große Anerkennung. Aber diese Krankheit ist trotz aller großen Erfolge noch nicht voll besiegt. Wir sollten daher mit unseren Spenden nicht nachlassen. Darauf kommt es in der Endphase vor allem an. Aus diesem Grunde finden Sie hier den Link https://cdn2.webdamdb.com/md_AyJEiRJ2XuO4.mp4?1579558424 des von TRF übermittelten Videos von Bill Gates, der über den gegenwärtigen Stand des gemeinsamen Polio-Projekts spricht. Ich empfehle Ihnen, sich damit selbst zu überzeugen, wie wichtig und notwendig für Polio das „End Polio Now", der „last push", ist!

Mitte Januar fand auch, wie jedes Jahr, die International Assembly von RI statt. Auf ihr stellte sich der neu ins Amt kommende RI-Präsident 2020/21 vor. Wir Rotarier in Deutschland können besonders stolz darauf sein, denn Holger Knaack wird der erste deutsche Weltpräsident von Rotary werden. Er hielt vor anderthalb Wochen in San Diego eine vielbeachtete, bemerkenswerte Rede, die von einem eher europäischen Stil und Inhalt geprägt war. Auch darin zeigt sich die Internationalität von Rotary. Zu seinem Jahresmotto 2020/21 wählte er die Formulierung: "Rotary opens opportunities – Rotary eröffnet Möglichkeiten". Seine Rede erhielt viel Zustimmung und enthält interessante Gedanken – darunter auch solche, die uns nicht fremd sind, sondern in unserem Distrikt in den letzten Jahren vertreten wurden. Sie können seinen Auftritt in San Diego mit Video über https://my.rotary.org/de miterleben. Die schriftliche Fassung seiner Rede habe ich aber diesem Governorbrief angehängt habe, da es sich für jedes Mitglied lohnt, sie nachzulesen.

 

Für diesen Monat verbleibe ich mit den allerbesten Grüßen
Ihr Governor Jörg Wolff

 

Diese E-Mail enthält zusätzlich den Governorbrief als Anhang in PDF.
Die Anlagen sind teilweise verlinkt mit dem Intranet/Internet.
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