Liebe rotarische Freundinnen und Freunde,
der August geht mit seinen spätsommerlichen Tagen dem Ende entgegen, und ich hoffe, dass viele von Ihnen einen wohlverdienten Urlaub verbringen konnten. Vielleicht ergab sich dabei ja auch die Möglichkeit, einen Rotary Club zu besuchen, und Sie werden erfahren haben, wie inte-ressant, umfassend und facettenreich unsere Vielfalt ist und wie vertraut auch in fremden Clubs die rotarische Idee gelebt wird. Und Sie wurden in den auswärtigen Clubs sehr freundlich und zu-vorkommend empfangen, wie es ja rotarischer Stil ist. Und genau so erging und ergeht es mir bei meinen Governorreisen, die in diesem Monat Besuche in fünfzehn Clubs umfassten.
Dabei stellte ich fest, dass viele Vorstände über ihre Mitgliederentwicklung nachdenken. Dies ist erfreulich. Denn dahinter steckt die Erkenntnis, dass nur eine aktive Mitgliederentwicklung die Zukunft der Clubs sichert und ein Club nur lebendig, vital und aktiv sein kann, wenn bei seinen Mitgliedern Vielfalt herrscht, die Altersgruppen einigermaßen ausgewogen sind und, wie mir aus-drücklich versichert wird, beide Geschlechter vertreten sind. Letzteres ist mittlerweile fast überall im Distrikt der Fall und darüber sollten wir uns freuen.
Im neuen rotarischen Jahr 2019/20 wurden seit 1. Juli in unseren Clubs bereits 23 neue Rotarier aufgenommen – vier davon bei meinen Clubbesuchen, was mich als Governor besonders beweg-te. Das ist für den Beginn eines Jahres ein bemerkenswertes Ergebnis, selbst wenn man die 8 Ab-gänge im gleichen Zeitraum einbezieht, die durch Ableben, beruflichen Clubwechsel und durch 2 Austritte entstanden. Damit sind wir bei den Neuaufnahmen auf einem guten Weg, aber die Clubs sollten in diesen Bemühungen nicht nachlassen.
Wie Sie von meinen Clubbesuchen wissen (oder noch hören werden), hat der Weltpräsident, Mark Daniel Maloney, seinen Governors auf der International Assembly als Vorgabe die Förde-rung des Mitgliederwachstums in den Distrikten mit auf den Weg gegeben. In seinem Schreiben von Mitte August, das weltweit an alle Rotary Clubs ging, begründet er die Notwendigkeit einer Mitgliederzunahme als Zukunftssicherung für Rotary. Um dieses verpflichtende Ziel zu unterstüt-zen, hat der RI-Zentralvorstand parallel dazu beschlossen, bis 2023 den Frauenanteil in den Clubs von bisher (weltweit) 23% auf 30% zu erhöhen. In unserem Distrikt beträgt er aber nur 11%! Inso-weit besteht also noch ein sehr großer Spielraum nach oben, den wir verstärkt nutzen sollten.
Im Distrikt wurde im neuen rotarischen Jahr für die Bereiche Clubdienst und Mitgliedschaft ein neuer Chair unter PDG Wolfgang Kramer eingerichtet. Um den Erfahrungsaustausch im Bereich der Mitgliedschaft im Distrikt zu intensivieren, wird beim Präsidententreffen am 23. November in der Abtei Neresheim von Wolfgang Kramer eine Analyse zum gegenwärtigen Stand im Distrikt vorgelegt und mit den Teilnehmern behandelt. Sie befasst sich besonders mit der Aufnahme jun-ger Mitglieder, was einem Wunsch der Clubs entspricht.
Unsere Mitgliedschaft bei Rotary verbindet uns mit einer globalen Gemeinschaft. Wir Rotarier machen zwar nur 0,016% der Weltbevölkerung aus, stellen aber durch unsere 1,2 Millionen Rotari-er eine weltweit starke Kraft der Zivilgesellschaft dar. Wir wollen als Wertegemeinschaft weltweit zum Gemeinwohl beitragen, sind bei den Vereinten Nationen als offizielle NGO akkreditiert und führen sehr erfolgreiche internationale Projekte durch, auf die wir stolz sein können. Das gilt be-sonders auch für Wasserprojekte, denen Rotary International eine besondere Priorität zumisst. Unser Distrikt nimmt dabei innerhalb der deutschen Distrikte eine führende, wenn nicht sogar Spitzenstellung ein. Verantwortlich dafür zeichnen die Wasserbeauftragten unserer Clubs, die in einem Arbeitskreis der Wasserbeauftragten unter PP Hans Mehlhorn tätig sind. Er ist zugleich im Distriktbeirat für die Wasserprojekte zuständig.
Der Arbeitskreis regte ein multifunktionales, rotarisches Hilfsprojekt des gesamten Distrikts für Indien an. Es wird wie folgt beschrieben: „In einem definierten Einzugsgebiet von mehreren Quadratkilometern Fläche, in dem ca. 1.500 bis 2.500 Kleinbauern (indigene Bevölkerung) in einem Cluster von 7 bis 10 Dörfern leben, sollen durch gezielte Maßnahmen die wasserwirtschaftlichen und (klein-)klimatischen Verhältnisse verbessert und dadurch sowie durch gezielte landwirtschaft-liche Maßnahmen die Einkommenssituation der Bevölkerung verbessert werden. Natürlich wer-den wir die Bevölkerung, und insbesondere die Frauen, partizipativ in das Projekt einbinden. Das Projektgebiet liegt ca. 70 Kilometer nordöstlich von Mumbai. Östlich des Gebirgszugs ‚Western Ghats‘ gelegen und damit in dessen Regenschatten herrscht dort große Trockenheit, und die Bö-den sind stark degradiert. Wir wollen erreichen, dass durch gezielte Maßnahmen wie z. B. Quer-gräben, Terrassierungen und Speicherbecken das Wasser nach Niederschlägen in der Fläche ge-halten und dadurch die Wasserbilanz verbessert wird. Zudem wollen wir durch eine Umstrukturie-rung der Landwirtschaft mit mehr Diversität, einer dauerhaften Bodenbedeckung und der Nut-zung der Vorteile von Agroforestry (baumbasierte Landwirtschaft) das Kleinklima verbessern so-wie die Bodenfruchtbarkeit und das Wasserspeichervermögen der Böden erhöhen. Dadurch kön-nen wir den Kleinbauern eine bessere Zukunft ermöglichen, die sonst keine Chance haben. Dies verhindert auch eine armutsbedingte Migration!“
Dieses entwicklungspolitisch überzeugende, aber auch herausfordernde Projekt wird beim Präsi-dententreffen noch konkreter vorgestellt und ein Kostenplan vorgelegt. Die überjährige Initiative wird von mir und meinem Nachfolger, DGE Thomas Christ, als Distriktprojekt für die Jahre 2019/20 und 2020/21 nachdrücklich unterstützt. Es dürfte die erste Global Grant-Maßnahme des Distrikts sein, welche zwei rotarische Jahre umfasst. Zu seiner Finanzierung sollten sich alle Clubs beteili-gen. Lassen Sie uns also ein Distriktprojekt auflegen, das der Internationalität von Rotary und da-mit dem Jahresmotto des Weltpräsidenten: ‚Rotary connects the world – Rotary verbindet die Welt‘ in ganz besonderer Weise entspricht.
In diesem Zusammenhang verweise ich auf das Projekt Global Grant OneDollarGlasses Burkina Faso, das von meinem Vorgänger initiiert wurde. Nach dem Abschluss der Finanzierungsrunde mit dem herausragenden, alle Erwartungen übertreffenden Spendenergebnis hat sich PDG Jan Wag-ner bereits bei den Spendern schriftlich bedankt.
Dieses Beispiel zeigt, wie erfolgreich ein gemeinsames rotarisches Anliegen im Distrikt sein kann, wenn es einem Schwerpunktbereich von Rotary entspricht und der Projektzweck klar definiert sowie dargestellt wird. Auf diese Weise wollen wir ausführlich in mehreren Stufen die Clubs über das neue Wasserprojekt informieren und berichten, um sie von dem Wert und der Bedeutung dieser Maßnahme zu überzeugen.
Wie bereits im letzten Governorbrief bekanntgegeben, liegt im Distriktbeirat der Vorsitz des Berufsdienstes nunmehr bei PDG Jan Wagner. Der Rahmen dafür wurde erweitert und umfasst den Kontext von ‚Werte, Beruf, Bildung‘. Zusammen mit den Berufsdienstbeauftragten der Clubs ist als Standortbestimmung Anfang Dezember ein ‚Fact Finding-Treffen‘ vorgesehen, bei der die Frage behandelt werden soll, wo wir im Distrikt auf diesem Gebiet stehen und wie es weitergehen soll. Den Berufsdienstbeauftragten werden in den nächsten Tagen Einladungen zu dem Treffen zugehen, das von mir voll unterstützt wird.
Ich freue mich auf die kommenden Clubbesuche im September und möchte für heute schließen mit den Worten unseres Weltpräsidenten: “Rotary is ready for change—let us work together to make sure it happens, that we grow Rotary, and we ensure that Rotary connects the world for generations to come.”
Herzlichst
Ihr Governor
Jörg Wolff
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Veranstaltungskalender für Distrikt 1830
Bis zum 06.10.2019 rotarischer Tisch bei der Bundesgartenschau in Heilbronn
Rotary in Heilbronn in Zusammenarbeit mit Inner Wheel offeriert mit seinem rotarischen Tisch allen Rotariern werktäglich die Möglichkeit zum rotarischen Meeting. Er dient zwischen 12:30 Uhr und 14:00 Uhr als Anlaufstelle für rotarische Freundinnen und Freunde, die die Bundesgarten-schau in Heilbronn besuchen. Betreut wird der Tisch von jeweils zwei Clubfreundinnen/-freunden der Rotary Clubs Heilbronn, Heilbronn-Neckartal, Heilbronn-Unterland, Abstatt-Lauffen sowie des Inner Wheel Clubs Heilbronn. Präsenzkarten werden vor Ort ausgestellt.
Ort des rotarischen Tisches: Restaurant Alte Reederei unterhalb der Carl-Nägele-Brücke.
Tisch 16 am neckarseitigen Eingang rechts hinten. Nächster Eingang ist Campuspark/Europaplatz.
Orga-Team-Sprecher Frd. Gerhard Schwinghammer vom RC Heilbronn-Unterland bietet seine
Beratung für Clubs an, die Heilbronn besuchen möchten: gerhard.schwinghammer@t-online.de.
12.10.2019
- Foundation-Seminar in Leinfelden-Echterdingen
- Workshop Öffentlichkeitsarbeit in Leinfelden-Echterdingen
19.10.2019
Rotary Barcamp, Wizemann Areal Stuttgart
„Quo Vadis Rotary?“
16.11.2019
Arbeitskreis Wasser, Hauptverwaltung der Bodensee-Wasserversorgung,
Hauptstraße 163, 70563 Stuttgart-Vaihingen
23.11.2019
Präsidententreffen in Abtei Neresheim
26.11.2019
Weinsteige-Gespräch im Hospitalhof Stuttgart
14.03.2020
PETS/Distrikttrainingsversammlung in Leinfelden-Echterdingen
16./17. 05.2020
Distriktkonferenz
tagsüber Kommunikationszentrum der Paul-Hartmann-AG,
abends Congresscentrum Heidenheim