Liebe rotarische Freundinnen und Freunde,
eine sehr heiße Sommerphase liegt
hinter uns. Die Zeit der Kamin- und Brezelabende hat begonnen. Freunde, die nicht
auswärts im Urlaub sind, treffen sich im kleineren Kreis. Allen Freunden sei
gedankt, die hierzu nach Hause einladen. Und ganz besonders danken darf man den
Ehefrauen, Partnerinnen, Partnern, die einen solchen gesellig familiären Abend mit
ausrichten. Ich habe diese Art Treffen immer für besonders angenehm empfunden.
Alles ist wenig formal. Gerade jüngeren, neu bei Rotary hinzugekommenen
Mitgliedern sind diese Zusammenkünfte besonders zu empfehlen. Da kommt man sich
näher, lernt einander besser kennen und verliert manche Scheu. Was gibt es zu
diskutieren? Alles. Politik, Wirtschaft, persönliches, manchmal auch rotarisches.
Der Governor on tour:
Siebzehn
Rotary Clubs konnte ich bereits besuchen. Immer wurde ich sehr freundlich und
zuvorkommend empfangen. Der Governor vertritt wohl die Interessen von Rotary
International, soll vor allem aber die Clubs in ihren Bemühungen unterstützen.
Daher kommt er als Freund. Die Präsidenten und Vorstandsmitglieder sind zumeist
gut vorbereitet. In den Clubs spürt man Interesse an der Person des Governors
und an seinen Themen. Wenn´s dann vor allem nicht zu steif zugeht, wenn
mitunter auch herzlich gelacht werden kann, wenn die durchaus unterschiedlichen
Anliegen der Clubs nicht nur formal abgearbeitet und verstanden werden, wenn
man als Governor wohltuend erfahren darf, dass eine belebende Diskussionskultur und Entwicklungsfähigkeit
besteht, dann tut das allen gut. Ich bin überrascht und erfreut, wie sich die
Präsidentinnen und Präsidenten, die Vorstands-mitglieder, überhaupt alle
Clubfreunde auf unser Gespräch und meinen Besuch eingestellt haben. Das
intensive Bemühen um Projekte, um Jugenddienstaktivitäten, um die Club-entwicklung
und die Förderung der Freundschaft beeindrucken mich. Es gibt fabelhafte
Projekte. Da kann man nur staunen. Auch die Offenheit zum Verständnis für die
Notwendigkeit der Entwicklung Rotarys zu einer in unsere Zeit passenden und
unsere Zeit prägenden zeitgemäßen Organisation - ganz im Sinne Paul Harris
evolutionary way - haben mich angenehm überrascht. Allen Freunden Dank, die
mich so herzlich empfangen haben.
Die POLIO-Bekämpfung und ihre Opfer
Am 11.
August ist es genau ein Jahr her, dass in ganz Afrika zum letzten Mal eine
Ansteckung durch das wilde Polio-Virus verzeichnet wurde. Damit gilt Afrika als
poliofrei.
Dieser
Erfolg kann nicht genug unterstrichen werden. Ein Afrika ohne die Kinderlähmung
(Polio) ist seit über einem Jahrzehnt stets in Sicht und konnte doch nie ganz
erreicht werden. Nur in Afghanistan und Pakistan kommen Neuinfektionen noch
vor. Die harte Arbeit und das Engagement haben uns nun aber zu diesem Ziel
gebracht. Zehntausende medizinische Einsatzhelfer impften Millionen von Kindern
in 54 Ländern, teilweise unter den schlimmsten Umständen, die man sich kaum vorstellen
kann. Wussten Sie, dass nicht wenige Impfhelfer Terrorattacken von Gruppen wie
Boko Haram ausgesetzt waren bzw. sind und Angst um ihr Leben haben müssen? Mehr
als 80 Mitarbeiter von Impfteams wurden seit 2012 bisher getötet, weil
fanatische Gruppierungen Impfungen aus religiösen Gründen verbieten oder aber sie
als Instrument des Westens zur Unterjochchung der Muslime ansehen. Dennoch: Gemeinsam
mit anderen haben wir etwas erreicht, was zuvor für unmöglich gehalten wurde: Wir haben die Kinderlähmung in Afrika
gestoppt. R. Ravindran, der Weltpräsident zitiert aus einem
Artikel in TIME: "For more than a generation, it has been Rotary that has
led the drive to eradicate polio". Ob
die Ausrottung der Kinderlähmung gelingt, ist nicht sicher; aber schon die
Minimierung der Kinderlähmung hat Millionen von Menschen vor einem schweren
Schicksal bewahrt und ist daher ein besonders großes Geschenk an die Welt. Lassen
wir also nicht nach in unseren Bemühungen, das schier unmögliche doch zu
erreichen: eine Welt frei von Polio.
Übrigens:
wussten Sie, dass der Erstbeschreiber der spinalen Kinderlähmung Jakob Heine in
Bad Cannstatt in der dortigen Badstraße (wegen des heilenden Mineralwassers) eine
florierende Praxis als Orthopäde betrieb und 1860 dort seine Erstbeschreibung über
die spinale Kinderlähmung verfasste?
KidsCamp Heilbronn
Seit 2008
gibt es das KidsCamp auf dem Heilbronner Gaffenberg. Die vom gemeinnützigen Verein Urlaubskinder e. V. jährlich
veranstalteten KidsCamps bieten inzwischen deutschlandweit Kindern von 8-14 Jahren
einen 5-tägigen Urlaub.
Auch dieses Jahr wurde im Distrikt 1830
das KidsCamp wieder von den Rotaractern bzw. dem Verein Urlaubskinder e. V.
organisiert und war ein voller Erfolg. Abwechslung vom Alltag, Teamarbeit, Entwicklung
neuer Freundschaften, unvergessliche Tage für die Kinder aus zumeist sozial
schwachen Familien. Für all das steht das KidsCamp bei den Kindern wie auch bei
den Helfern. Die Motivation der Rotaracter: Jene Kinder, die in unserer
Gesellschaft wenig Chancen haben, sich weiter zu entwickeln, gezielt zu
fördern, "weil man ihre Potentiale abrufen muss". Die Kinder erfahren
Aufmerksamkeit, Zuwendung, Gemeinschaftsgefühl. Sie erleben Solidarität ,
entwickeln Selbstvertrauen.
Die Kinder kommen gerne, manche mit anfänglicher Skepsis. Wenn sie nach 5
Tagen aber wieder gehen, sind sie begeistert und wollen durchweg wieder kommen.
Das
Heilbronner Vorbild und die Rotaracter-Gemeinschaft über die Distriktgrenzen
hinweg haben dazu geführt, dass mittlerweile in den meisten Distrikten von
Rotary Deutschland KidsCamps durchgeführt werden. Die Rotaracter im Distrikt
1830 übernehmen darüber hinaus noch zahlreiche administrative und logistische Aufgaben
für die KidsCamps aller anderen Distrikte, was ihnen zusätzliche Arbeit und
Verantwortung einbringt und wofür wir ihnen zu besonderem Dank verpflichtet
sind. Die Rotaract KidsCamps werden von ehrenamtlichen Helfern durchgeführt und
in großen Teilen durch Fördermitgliedschaften, Kinderpatenschaften von Rotary
Clubs, Rotarierinnen und Rotariern sowie anderen Freunden der KidsCamps
finanziert. Der Verein Urlaubskinder e. V. benötigt dazu weitere Sach- und
Geldspenden sowie technische Unterstützung, um diese großartige Aufgabe
durchführen zu können. Daher danke ich allen Clubs, die sich auch in diesem
Jahr mit zum Teil bedeutenden Beträgen hochherzig engagierten und bitte darum,
dies auch zukünftig zu tun. Liebe rotarische Freundinnen und Freunde, ein großes Anliegen Rotarys ist es,
Kinder und junge Menschen in ihrer Entwicklung zu fördern. Das genau geschieht
beim KidsCamp.
Schauen Sie doch einmal auf die Webseite http://kidscamp.urlaubskinder.de
Dort kann man sich über das KidsCamp informieren und vielleicht auch den einen oder anderen Unterstützungsbeitrag "an das Kind" bringen. Die KidsCamper-Kinder würden es Ihnen danken. Helfen Sie mit, dieses absolut tolle Erfolgsmodell der rotarischen Familie nachhaltig zu unterstützen.
Mit herzlichen Grüßen verbleibe ich bis zum nächsten Mal als Ihr Governor
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Auch im rotarischen Jahr 2015-2016 erhalten Sie weiterhin regelmäßig den Governorbrief Distrikt 1830 per E-Mail.
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Die Anlagen sind teilweise verlinkt mit dem Intranet/Internet.
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