eine Priorität von Rotary International ist die Öffentlichkeitsarbeit. Sie soll u. a. unser Rad der Bevölkerung dieser Welt vertraut machen. Das Rad soll als ein positiv besetztes Zeichen aufgenommen werden. Das – und die Anregung unseres Freundes Gyjho Frank (Präsident des RC Leonberg-Weil der Stadt) – ist Anlass genug, uns ein wenig mit seiner Geschichte zu befassen.

Ursprünglich war das Rad das Symbol für das rotierende Prinzip unserer regelmäßigen meetings. Außerdem sollte es Ausdruck der neuen Zeit sein. Die Automobilindustrie befand sich in der Anfangsphase. Mehr wurde damit nicht verbunden, was wohl daran gelegen hatte, dass Paul Harris ursprünglich lediglich einen Club der Fachleute verschiedener Berufszweige zum Erfahrungsaustausch gründen wollte. Der Club sollte dem Handel, der Gemeinschaft und der Freundschaft dienen und eine stabile und vielseitige Wertegemeinschaft bilden. Das 1. Rad wurde 1905 von Montague Bear daher als ein Wagenrad mit 13 Speichen entworfen.

Dieser Entwurf wurde als zu statisch empfunden, weshalb Bear es mit Schnörkeln verzierte in der Absicht, es als auf einem Wolkenbett schwebendes Rad erscheinen zu lassen. Auch dies hielt der Kritik unserer damaligen lieben rotarischen Freunde nicht stand. Sie vermochten in der „Wolke“ nur den vom Rad aufgewirbelten Staub zu erkennen. Bear kehrte den himmlischen Staub nun unter ein Banner, das die Worte „Rotary Club“ enthielt.

1911 kam der Gedanke auf, das Rad als Teil eines Emblems eines jeden Clubs zu etablieren. Die Convention 1912 in Duluth/Minnesota beschrieb das Rad wie folgt: „Das Emblem besteht aus dem Basisprinzip eines Rades mit Radzähnen am Außenrand, die Speichen sollen so entworfen sein, dass sie Stärke anzeigen, und das Ziel des Zahnradkranzes ist zweierlei: um die Schlichtheit des Designs aufzulockern, und (...) um Kraft zu symbolisieren.”

1918 entwarf Oscar Bjorge vom RC Duluth ein Rad mit sechs Speichen und 24 Zähnen, das auf der Convention 1921 die formelle Zustimmung erhielt. 1924 fiel Will R. Forker vom Rotary Club Los Angeles auf, dass eine Verwendung des Rades zu einer Kraftübertragung nicht möglich war, das Rad also leerlief. Dass eine Keilnut als dringend erforderlich angesehen wurde, leuchtet jedermann unmittelbar ein und bedarf hier nicht der weiteren Begründung. Seit 1924 existiert daher unser Rad in seiner heutigen Form. Auf dem Jahreskongress 1929 wurde das Design verbindlich in einer Standardbeschreibung aufgenommen.

Aus der 1905 gegründeten Wertegemeinschaft war mit dem ersten gemeinnützigen Projekt im Jahre 1907 (öffentliche WC in Chicago) längst der Service Club Rotary und damit der von uns sehr geschätzte Freundeskreis entstanden, den wir nicht trotz, sondern wegen seiner menschlichen Irrungen so lieben.

Das Rad aber steht heute für die örtliche und weltweite beständige Unterstützung von Menschen, die sich selbst nicht helfen können. Es gibt Hoffnung auf Linderung der physischen und psychischen Not der Menschen. Es drückt unseren Einsatz für den Frieden und die Völkerverständigung aus. Und es rückt uns, seinen Trägern, die Prinzipien von Rotary immer wieder neu in das Bewusstsein. Schon aus diesem Grunde sollten wir das Rad regelmäßig bei uns haben.

Ich wünsche Ihnen allen ein besinnliches Weihnachtsfest und ein gesegnetes Neues Jahr.

Mit herzlichen rotarischen Grüßen
Sabine Weitbrecht


Anlagen:

Personalia und Termine

Einladung zum 4. Deutschen ROTARY-Tag 2013

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