Briefkopf Rudolf Lachenmann
Governorbrief Januar 2011





Liebe rotarische Freundinnen und Freunde,

Rotary International überschreibt den Januar mit „Awareness“, einem vielschichtigen Begriff: Auch die deutschen Begriffe „Bewusstsein oder Bewusstwerden“ und „Wahrnehmung“ gehen einmal aus von einer aktiven Sicht auf unsere Umgebung, zum andern aber auch von einer passiven Sicht, wie unsere Umgebung, unsere Gesellschaft Rotary sieht.

Der erste Grundsatz zum Gemeindienst ist „… regelmäßig zu prüfen, welche Dienstmöglichkeiten es in ihrem Gemeinwesen gibt und jedes Clubmitglied in die Analyse der Bedürfnisse des Gemeinwesens einzubeziehen“. Das beginnt mit dem Bewusstwerden unserer Freiheit und unseres Lebensstandards, aus denen heraus wir anderen die Teilhabe an unserer Gesellschaft ermöglichen wollen. Das zweite Ziel von Rotary beschreibt dies „… durch Anerkennung …. des Wertes jeder nützlichen Tätigkeit sowie … jeden Berufes als Möglichkeit zum Dienst für die Allgemeinheit.“

Aber Anerkennung und Wahrnehmung gehen darüber hinaus: Im Club sind sie die notwendige Voraussetzung für ein freundschaftliches, solidarisches Miteinander; das heißt nicht, dass  unterschiedliche Auffassungen nicht auch streitend diskutiert werden können. Aber es muss dort eine Grenze sein, wo persönliche Betroffenheiten entstehen und der Weg – und gegebenenfalls auch der Rückweg – zu einem freundschaftlichen Miteinander „auf Augenhöhe“ gefährdet oder
gar verbaut wird. Leider wird das häufig zitierte Verhalten nach den vier Fragen durch das Rad am Revers und den Eintrag in das Mitgliederhandbuch nicht automatisch gewährleistet, sondern braucht eine aktive Gestaltung. Und Dritten gegenüber müssen wir eher noch mehr auf Nichtdiskriminierung  und fairen Umgang achten.

Die Art, wie wir uns verhalten, bestimmt spiegelbildlich wie unsere Umgebung, unsere Gesellschaft uns wahrnimmt. Das ist die passive Seite von „Awareness“. Wir reden heute mehr denn je von Öffentlichkeitsarbeit; aber die professionellste Anzeige, der beste Pressebericht nützen unserem Bild in der Gesellschaft nichts, wenn wir uns nicht an unsere eigenen Regeln halten und damit unsere Glaubwürdigkeit in Frage stellen oder durch unethische Handlungen gar zerstören. Integrität und Glaubwürdigkeit sind die wichtigsten Voraussetzungen zu einer nachhaltig positiven Sichtweise in der Gesellschaft. Die uns dann wieder Unterstützung und Anerkennung unserer Projekte bringt. Natürlich sollen und müssen wir über unsere Projekte sprechen, weil das auch die Gesellschaft dazu bringt, Probleme wahrzunehmen. Das Thema, das der Incoming Präsident RI Kalyan Banerjee für das Jahr 2011/12 gewählt hat, geht auch davon aus, dass uns die eigene Erkenntnis unseres Ichs dazu führt, mitmenschlich zu handeln.

Darauf wird unser Distriktgovernor elect 2011/2012 Karl-Friedrich Gärtner nach seiner baldigen Rückkehr von der Internationalen Assembly in San Diego sicher gerne und ausführlich eingehen.
 
Zum Schluss noch einmal wichtige Erinnerungen und Hinweise:

Die Teilnahme an den rotarischen Distriktveranstaltungen im zweiten Halbjahr gehört zum Leben und Erleben von Rotary: Präsidententreffen, Distriktversammlung, President elect Training Seminar (PETS) und die Distriktkonferenz sind nicht nur Hilfen für neue Amtsträger, sondern
ein wesentlicher Teil des Verständnisses unserer Gemeinschaft, die eben gerade nicht auf der Clubebene endet. Vielleicht entschließen Sie sich heute noch zur Teilnahme und nehmen Sie Ihre Clubfreunde oder Präsidentenkollegen mit, im übertragenen Sinne und auch real.

Nur durch Teilnahme erreicht man Teilhabe: 2013 findet wieder ein Council of Legislation, (CoL), statt. Wenn Sie Vorschläge oder Wünsche für Gesetzesänderungen oder Resolutionen haben, müssen Sie diese jetzt anstoßen und auf der Distriktkonferenz zur Abstimmung bringen.

Skeptisch?

Zur Erinnerung: Der Rotary Club Bietigheim-Vaihingen hatte zusammen mit anderen Clubs u. a. aus dem Distrikt 1930 beim letzten CoL eine Resolution zur Ächtung von Landminen eingereicht, die mit großer Mehrheit an den Zentralvorstand weitergeleitet wurde. Dieser hatte
die Übernahme abgelehnt, u. a. weil sich damit ein Zwang zu fremdbestimmten Projekten hätte ergeben können. Auf Grund der zahlreichen Einsprüche und durch die Bemühungen unseres amtierenden Boardmitglieds Ekkehart Pandel hat der Zentralvorstand im November 2010 eine neue Entscheidung X-4 angenommen und im Internet publiziert. Diese anerkennt ausdrücklich die Wertschätzung der Bemühungen dieser Clubs, die Hilfsaktionen gegen Landminen und die weltweite Ächtung von Anti-Personen Landminen unterstützen. Generalsekretär Ed Futa betont dies noch einmal in einem Schreiben an den RC Bietigheim-Vaihingen.

Und die weltweite Wahrnehmung dieser Entscheidung? Im neuesten Heft - Februar2011- des „The Rotarian“ ist das Titelblatt und als Titelstory ein achtseitiger Beitrag dem Thema Landminen gewidmet! Das ist die größtmögliche Verbreitung, die man in der rotarischen Welt erreichen kann. Und die weit darüber hinausgeht, denn der „Rotarian“ als offizielles Organ von RI wird auch bei Nichtrotariern zur Kenntnis genommen.

Wir gratulieren dem Club Bietigheim-Vaihingen und allen direkt und indirekt Beteiligten zu diesem Erfolg und freuen uns, dass ein großes humanitäres Anliegen die dringend notwendige Beachtung erfährt.  
    
Mit herzlichen rotarischen Grüßen und den besten Wünschen für die zweite Hälfte des rotarischen Jahres 2010/2011
Ihr

Rudolf Lachenmann
Governor 2010/2011

Anlagen:

- Personalia und Termine Januar 2011



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