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Governorbriefe 2014-2015  
 
Rotary International Distrikt 1830 Governor 2014/2015 Karl-Eduard von der Heydt von Kalckreuth


Governorbrief Oktober 2014

Liebe rotarische Freundinnen und Freunde,

mit einer traurigen Mitteilung muss ich beginnen. Am 31. August 2014 verstarb Generalmajor a. D. Frank Schild, Mitglied des RC Stuttgart-Remstal und 1993/94 Governor in unserem Distrikt. Bei der Trauerfeier am 05. September 2014 wurde das Wirken dieser beeindruckenden Persönlichkeit unter großer Anteilnahme auch von Rotary gewürdigt. Meinen Nachruf auf unseren Pastgovernor habe ich als Anlage beigefügt.
Der Oktober steht bei Rotary unter der Überschrift des Berufsdienstes. Dazu fällt mir folgendes ein: Bei einem Spaziergang kam mir eine Dame entgegen, an ihrer Seite zwei kleine Buben, so sieben oder acht Jahre alt. Als sie an mir vorbei ging, hörte ich sie zu den Kindern sagen: „Nein, Held sein ist kein Beruf.“ Wenn das zutrifft, woran ich keine Zweifel habe, so muss der rotarische Berufsdienst sich der Helden also nicht annehmen. Um wen geht es dann?
Richtig! Es geht wieder um die Seefahrt, einen auch heute noch gefährlichen Beruf, bei dem die Besatzung auf engem Raum zusammen ist und mit dem Bermuda-Dreieck, Klippen, Untiefen sowie Monsterwellen zu kämpfen hat. Da sind beim Kapitän mit seiner absoluten Befehlsgewalt und Verantwortung für Alles und Alle viel Erfahrung, Urteilsvermögen, Nervenkraft und Führungsqualitäten im besten Sinn gefragt.
Zur Seefahrt gehört, dass der Kapitän sich ein Ziel setzt und dann Kurs hält. Das „Kurshalten“ betrifft die fehlerfreie Navigation auf dem Meer, was dem Kapitän Schettino der Costa Concordia nicht gelang, was zu einer großen Katastrophe führte. Das „Kurshalten“ betrifft aber auch den richtigen Umgang mit den Untergebenen. Letzteres ist gar nicht so einfach.
Wer erinnert sich nicht an die Berichte über angebliche oder tatsächliche Führungsprobleme auf der Gorch Fock vor wenigen Jahren, die den Kapitän sein Amt kosteten. Und wer hat nicht den Spielfilm „Meuterei auf der Bounty“ gesehen? Jetzt bitte nicht an die barbusigen Südsee-schönheiten denken, sondern an Marlon Brando als Fletcher Christian, der sich mit einigen anderen gegen den despotischen Kapitän Bligh wehrte und am 28. April 1789 meuterte. Diese Meuterei gab es wirklich und führte dazu, dass Jahre später einige Meuterer in England vor Gericht gestellt und drei Todesurteile vollstreckt wurden.
Und wer hat nicht den Roman „Die Caine war ihr Schicksal“ von Herman Wouk gelesen? Diese frei erfundene Geschichte handelt von dem Lieutenant Commander Philip F. Queeg, der 1943 das Kommando über den Minensuchzerstörer Caine übernahm, alsbald die Besatzung drangsalierte und in paranoider Weise auf den Vorschriften herumritt. Als er das Schiff in einen Taifun steuerte und das Leben Aller aufs Spiel setzte, nur weil er um jeden Preis seine Befehle durchsetzen wollte, wurde er vom Oberleutnant Maryk seines Kommandos enthoben und das Schiff in Sicherheit gebracht. Maryk und der Fähnrich Keith wurden wegen Meuterei angeklagt, aber frei gesprochen, weil der Verteidiger den krankhaften Charakter des Kapitäns vor Gericht darstellen konnte. Die Ironie dabei ist, dass der Verteidiger bei der Feier nach dem Freispruch gegenüber Maryk seine Verachtung für den Vorgang zum Ausdruck brachte und ihn einen Feigling nannte.
Es geht mir nicht darum, den Kapitänen die Schuld in die Schuhe zu schieben. Alle zitierten Fälle waren sehr komplex. Es geht um die wegen der Verhältnisse auf einem Schiff besonders plastisch zu Tage tretenden Probleme der Führung Abhängiger durch Vorgesetzte. Und das ist durchaus ein Thema für den rotarischen Berufsdienst.
Seit der Vertreibung aus dem Paradies ist der Mensch gezwungen, zur Bestreitung seines Lebensunterhalts zu arbeiten. In Genesis Buch 3, 17 sagt Gott zu Adam im Zorn „So ist verflucht deinetwegen der Ackerboden. In Mühsal wirst du von ihm essen. Alle Tage deines Lebens.“ Das bezieht sich nicht alleine auf die Landwirtschaft, sondern auf das Erwerbsleben insgesamt. Und so verhält es sich tatsächlich für sehr viele Menschen. Sie haben nicht die Möglichkeit oder Gabe, sich im Berufsleben zu entfalten. Erfüllung im Beruf ist für sie ein Fremdwort. Realität ist die tägliche Mühsal. Manchmal sind es dabei die lieben Kollegen oder schlechte Vorgesetzte, die dem beruflichen Glück im Weg stehen. Es gibt eben solche und solche Vorgesetzte.
Anderen ergeht es besser. Dank ihrer Begabung, ihrer Durchsetzungsstärke etc. empfinden sie den Beruf als Quelle allen Glücks. Sie steigen auf, überholen die Kollegen und irgendwann übernehmen sie die Personalverantwortung. Sie werden sozusagen Kapitän. So es sich bei ihnen um Rotarier/innen handelt, werden sie sich bestimmt erinnern: Der Berufsdienst ist der Ursprung Rotarys. Rotary kann zwar das Paradies, aus dem wir vertrieben wurden, nicht zurückbringen, aber Manches zur Verbesserung des Berufslebens tun. Vielfalt, Werte-orientierung und Verantwortung sind die Leitaussagen, Verantwortung natürlich auch gegenüber den Mitarbeitern.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein erfülltes Berufsleben mit Kolleginnen, Kollegen und Vorgesetzten, die alle Kurs halten, unsere rotarischen Grundsätze im Herzen tragen und sogar danach handeln. Dann wird jede Schifffahrt eine reine Freude und es kommt zu keiner Meuterei.

In rotarischer Verbundenheit
Ihr
  
Karl-Eduard von der Heydt

Anlagen
Termine und Personalia
Nachruf PDG Schild
End Polio Now Newsletter September 2014

P.S.
Wussten Sie, dass nach 3.020.1 des Rotary Code of Policies folgendes gilt:
„A cruise ship shall not be the locality of a Rotary Club.”
Die rotarischen Grundsätze gelten aber dennoch auch an Bord.


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