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Governorbriefe 2014-2015  
 
Rotary International Distrikt 1830 Governor 2014/2015 Karl-Eduard von der Heydt von Kalckreuth


Governorbrief Mai 2015

Liebe rotarische Freundinnen und Freunde,

ist Ihnen diese neue Floskel auch schon
aufgefallen, die sich in unsere Sprache eingeschlichen hat? „Alles gut!“ Knapp
und zackig muss das kommen, mit hartem t. Sie hat es sogar schon in die
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung geschafft. Dort stand „Neues Rohr, alles
gut?“ Es ging um das G36, das Sturmgewehr, das nicht immer tut, was es soll. Keine
Treffsicherheit dieser Waffe bei Hitze! Streuverluste! Andere haben am G36
dagegen nichts auszusetzen. Die Peschmerga hätten gerne ganz viele davon. Wat
den Eenen sin Uhl, is den Annern sin Nachtigall, sagt der plattdeutsche
Volksmund.



Rotary hat ein ähnliches Problem, obwohl wir doch
besonders friedlich sind. Auch unsere „Waffe“ im Kampf gegen Armut, die
Foundation von Rotary International, leidet an fehlender Treffsicherheit, sagt
man. Es wird am Nutzen der Projekte in der Hitze der Dritten Welt, an unserer
Entwicklungshilfe, gezweifelt. Streuverluste werden auch hier befürchtet.
Deshalb lassen manche Clubs unseres Distrikts Zurückhaltung bei der
Unterstützung der Foundation walten. Andere dagegen sagen „Alles gut!“ und
fördern mit großer Selbstverständlichkeit. Auch hier Uhl und Nachtigall.



Es wurden dieses Jahr nur USD 147.000 für den
Annual Fund gespendet. „Nix gut“, war es doch mein Traum, unter den 15
Distrikten vom 13. Platz auf einen ehrenhaften 12. vorzurücken. Das wird wohl
nicht klappen. Aber man kann nicht alles haben im Leben, auch nicht als
Governor. So wird auf meinem Grabstein dereinst stehen: „Er schaffte es nicht …“



Staatliche Entwicklungshilfe wurde bislang
anscheinend von Experten aus den reichen Ländern beherrscht, so nachzulesen in
„The Tyranny of Experts“ von William Easterly. Auswärtige Experten, gar
Technokraten, werden von ihm, der er auch einmal einer war, allerdings mit
ausführlicher Begründung kritisch beurteilt. Er wirbt für ein Umdenken und
Respekt vor den Rechten und Interessen der Armen.

Das Bundesministerium für wirtschaftliche
Zusammenarbeit hat unter neuer Führung (Wussten Sie, dass der Minister Müller
heißt und wegen seines Englischs „Letz tschaindsch se wörld“ ein Star auf
Youtube ist?) seinen Ansatz geändert, wie beim Rotary Institute im letzten
November in Berlin von einem Vertreter dieses Hauses erläutert wurde. Jetzt
setze man – klingt nach Easterly – stark auf Veränderung von innen, statt, wie
bisher, auf Einwirken und Überstülpen von außen. Gleiches erzählte kürzlich
auch Staatssekretär Fuchtel bei einer Veranstaltung der vom RC
Stuttgart-Flughafen-Messe organisierten Hohenheimer Rotary Lecture. In der
Entwicklungshilfe gilt also „Neues Rohr! Alles gut!“

Nichts tun ist auch keine Lösung. Obwohl die
ideale Entwicklungshilfe nie gefunden werden wird, sollten wir mit Rotary am
Ball bleiben. Gerade die Verbindung mit kundigen Rotariern vor Ort, die durch
die Global-Grant-Struktur vorgegeben ist, lässt doch hoffen, dass die Menschen
in den benachteiligten Ländern von uns das bekommen, was sie brauchen und ihnen
nachhaltig hilft. Sind wir nicht schon seit langem dort, wo die deutsche
Entwicklungshilfe jetzt ansetzt, bei der Hilfe zur Selbsthilfe?



Franziska Giffey sagte neulich so griffig,
Neukölln, wo sie jetzt Bezirksbürgermeisterin ist, sei mehr als die Summe seiner
Probleme. Trifft diese These auch auf Rotary zu? Da sollten wir, gerade jetzt
und gerade mit Blick auf die Foundation, erst einmal bestimmen, was Rotary ist
und was Rotary nicht ist. Immer, wenn große Naturkatastrophen eintreten, sei es
das Hochwasser in Deutschland, der Wirbelsturm auf den Philippinen oder das
Erdbeben in Nepal, werden die Governor massiv zu Spendenaufrufen gedrängt.
Rotary müsse doch etwas tun, angesichts des Elends, und zwar rasch. Dabei ist
ganz klar, dass Rotary keine Einrichtung zur Soforthilfe ist und, anders als z.
B. das Rote Kreuz, auf die Schnelle keine Teams hinausschicken kann.



Unsere Hilfe ist eine langfristige Sache, die im
Prinzip einen verlässlichen Rotary Club in der betroffenen Gegend als Partner
eines Global Grants voraussetzt. So einen Club und ein passendes Projekt muss
man erst einmal finden. Das allerdings macht die schwerfällige Foundation für
viele zum Problem, siehe oben. Oft liegen die Spendengelder, die nach Katastrophen
fließen, längere Zeit herum, bis eine ordentliche Verwendung gefunden ist, was
aber steuerliche Probleme machen kann. Man kann schließlich das Geld nicht
einfach z. B. nach Nepal überweisen und sagen, die werden es schon richtig
einsetzen.



Aber Rotary ist erfinderisch und sucht auch in
diesen Katastrophenfällen nach praktikablen Lösungen. PDG Karl-Friedrich
Gärtner, unser Fachmann, wird bei der Distriktkonferenz von seinen Erfahrungen
mit Spendengeldern für die Philippinen berichten. Seien Sie gespannt. Rotary
ist auch hierin mehr als die Summe seiner Probleme. „Wi tschaindsch se wörld“.

„Alles gut!“ Das hoffe ich für die
Distriktkonferenz, die am Samstag, 20.06.2015, im Neckar Forum in Esslingen
ablaufen wird. Das Internet der Dinge hat nun auch uns erreicht, so dass wir
die Details ganz modern über die Webseite www.rotary-leuchtet.de kund
tun.
Daniel Föll und sein Büro haben sich einmal mehr selbst übertroffen mit
dieser Seite, finde ich.
Sie sehen, nicht nur die Entwicklungshilfe geht neue
Wege.
Auch wir!

In rotarischer Verbundenheit
Ihr



Karl-Eduard von der Heydt

Anlagen
End Polio Now Newsletter April 2015
Spendenaufruf Shelterbox


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