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Governorbriefe 2010-2011  
 
Briefkopf Rudolf Lachenmann


Governorbrief März 2011

Liebe rotarische Freundinnen und Freunde,

im letzten Governorbrief habe ich mir unter dem Monatstitel „World Understanding Month“ Gedanken gemacht, wie wir in der Welt das gegenseitige Verstehen erleben und wie wir es vertiefen könnten, um unsere menschliche Welt besser zu machen. Jetzt im März kommt mir die Frage: Verstehen wir die Welt?

Verstehen wir Haiti, Chile, Ungarn, Pakistan, Brasilien und jetzt Japan? Messen wir das „World Understanding“ nach der Zahl der Opfer, um es begreifbar zu machen, um unsere Hilfe danach zu quantifizieren? Und jetzt Japan? Nach der Zahl der Opfer, die wird kleiner sein, als in Haiti; nach der Zahl der Obdachlosen? Japan ist ein hoch entwickeltes enorm leistungsfähiges Land. Alle, deren Häuser zerstört wurden, haben Platz in Notunterkünften gefunden.

Was macht unsere besondere Betroffenheit? Dass es nicht eine einzige Naturkatastrophe war, ein ungeheures Erdbeben, dem nur die moderne Architektur standhielt. Dass ihm unmittelbar eine noch größere Katastrophe folgte: Ein Tsunami mit unvorstellbarer Gewalt, der nur noch unvorstellbare Trümmer hinterließ. Und dass er an einer Stelle unsere Technik herausforderte, wo wir uns sicher wähnten. Wo die Menschen jetzt seit zwei Wochen mit der Reaktorkatastrophe kämpfen, um das Schlimmste, die Unbewohnbarkeit der Umgebung zu verhindern? Was muss unsere Betroffenheit erzeugen: den Wunsch zu helfen. Unsere rotarische Solidarität. Ich habe die amtierenden Governor der beiden am meisten betroffenen Distrikte 2520 Miyagi und 2530 Fukushima angeschrieben. Ihnen unser Mitgefühl ausgesprochen, unseren Wunsch zu helfen. Ich habe bisher keine Antwort erhalten. Weil das Büro nicht mehr existiert? Weil die Hilfsangebote aus der Welt so zahlreich kommen, dass sie nicht bewältigt werden können?

Ich füge eine Liste von Möglichkeiten bei, wie wir helfen können.

Die anstehende Katastrophe, an der wir Menschen mit unserem Fehlen beteiligt sind, hat unsere politische Landschaft innerhalb von Tagen verändert. Aber müssen wir nicht zur Rationalität zurückkehren, oder mehr noch, die Rationalität wieder entwickeln? Viele Politiker und Kommentatoren haben Japan als Land mit hoher Technologie bezeichnet, um so noch stärker gegen die Beherrschbarkeit der Kernenergie zu argumentieren. Aber gibt es nicht inzwischen Hinweise, dass es eben doch technische Unzulänglichkeiten gab und menschliche Versäumnisse? Dass ein vergleichbarer Ablauf bei uns nicht eingetreten wäre? Weil wir inzwischen die Technik weiter entwickelt haben? ! Weil wir seit eineinhalb Jahrzehnten Wasserstoffrekombinationsanlagen einbauen, die wahrscheinlich die Wasserstoffexplosionen verhindert hätten. Und weil wir seit Jahren auf Druckwasserreaktoren setzen, bei denen der Turbinenkreislauf nicht kontaminiert wird und damit gegebenenfalls leichter repariert werden kann.
 
Ist es vielleicht gerade unsere Verantwortung als in der Reaktorsicherheit führende Nation, nicht auszusteigen, sondern andere an unseren Erkenntnissen zu beteiligen und unser Wissen weiter-zuentwickeln und redlich einzuräumen, dass wir nicht sofort und auch nicht in den nächsten Jahren aussteigen können, wenn wir nicht unsere alten fossilen Kraftwerke mit ihrem Kohlendioxidausstoß wieder in Betrieb nehmen wollen und einzuräumen, dass allein der Netzausbau für ein Umschalten auf alternative Energien laut Greenpeace mindestens 200 Milliarden Euro kosten würde? Eine Summe in der Größenordnung des Rettungsschirms, aber als reale Ausgabe, die unser finanzielles Leistungsvermögen endgültig beschädigen oder gar ruinieren würde?

Wir müssen uns klarmachen, dass neue Herausforderungen neuen Energiebedarf bedeuten: Seit Jahren ist „Wasser“ ein Kernthema für rotarische Projekte: Am 22. März hatten wir den „Weltwassertag“. Knapp eine Milliarde Menschen hat keinen Zugang zu einwandfreiem Wasser, und etwa 2,4 Milliarden haben keine adäquate Abwasserbehandlung. Jeden Tag sterben etwa 10.000 Kinder unter 5 Jahren durch den Gebrauch von unsauberem Wasser. Nur 2,5% des weltweiten Wassers ist Süßwasser. Die Technologie für die Entsalzung von Meerwasser und der Abwasserbehandlung ist ausgereift verfügbar. Neben dem Investitionsbedarf ist es vor allem der permanente Bedarf an preisgünstiger Energie, zu der die Länder der Dritten Welt keinen Zugang bekommen, solange wir die fossilen Energieträger wegkaufen. Das wird aber so bleiben, wenn wir den möglichen Zubau an alternativen Energien gerade dazu verwenden, einen Teil der Kernenergie zu ersetzen. Oder denken wir an Elektromobilität: Wenn wir die derzeit für den Verkehr benötigte fossile Energie ersetzen wollen, dann reicht unsere gesamte heute installierte alternative Energiegewinnung nur zu einem Bruchteil dafür aus. Die ganze E-Mobilität ist nahezu sinnlos, wenn wir den Strom nicht CO 2–frei erzeugen.

Viele sind der Meinung, dass sich Rotarier stärker zu gesellschaftspolitischen Themen äußern sollten. Rotarier sind nicht immer Fachleute, aber meist Personen mit einem sicheren Urteils-vermögen, das sich auch im offenen Gespräch mit anderen Mitgliedern ohne lobbyistische Einseitigkeit bilden kann. Dieses Urteilsvermögen sollten wir initiativ in die Gesellschaft einbringen.

Vielen Dank mit herzlichen rotarischen Grüßen und den besten Wünschen für ausgewogene, unaufgeregte Gespräche in den Clubs

Ihr

Rudolf Lachenmann
Governor 2010/2011

Anlagen:

- Personalia und Termine März 2011
- Katastrophenhilfe Japan
- Stellenausschreibung RDG

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